Während die 2009 gegründete Wolfsburger Kyudoka-Gruppe normalerweise in der Turnhalle einer Schule für geistige Entwicklung trainiert, konnte sie für den Wettbewerb die größere Halle einer Grundschule nebenan bekommen. Beide Sporthallen sind in der Nähe des Wolfsburger Allerparks, einem Grüngebiet um den Allersee nahe der Autostadt, wo viele andere Sport- und Wassersportarten mit wunderschönen, modernen Gebäuden ihr Zuhause bekommen haben, zusammen mit dem großen Volkswagen-Fußballstadion und einem Marriott-Hotel direkt am Seeufer, wo am Samstag die Fußballer der Eintracht Frankfurt aus ihrem eigenen Bus ausstiegen.
Im PKW von Schweitenkirchen dauerte die Anreise 5, die Rückreise 6 Stunden, weswegen wohl auch nur ein Teilnehmer aus Bayern dabei war. Die 13 anderen Teilnehmer kamen aus Berlin (1), Bremen (1), Hamburg (2), Hessen (2), Niedersachsen (2), und Nordrhein-Westfalen (5).
Die Veranstaltung war in eine Vorrunde mit Stilbewertung und dem Schießen von 2×2 Pfeilen am Samstag und in eine Wettbewerbsrunde mit dem Schießen von 4×4 Pfeilen am Sonntag aufgeteilt. Der Ehrenpräsident des DKyuB, Feliks Hoff, eröffnete und schloss die Veranstaltung, und zusammen mit Cornelia Brandl-Hoff und zwei weiteren Juroren sorgte er für die Stilbewertung. Der Wettbewerb selbst wurde von Johannes Maringer geleitet, der alle Neulinge mit freundlichen kleinen Hinweisen sicher und reibungslos durch die beiden Tage führte.
Nach der Eröffnung gab es ein eindrucksvolles, formvollendetes Yawatashi von Feliks Hoff, der dabei gleich mit seinem ersten Schuss mittig traf. Danach durften die Teilnehmer sich mit 2 Pfeilen einschießen, die Plätze wurden ausgelost und in drei Tachis geteilt.
In der Vorrunde am Samstag wurde in der Knieform geschossen, aber die drei teilnehmenden Senioren durften in der Stehform schießen. Über den ganzen Samstag wurde die Technik der Teilnehmer beim Schießen von den Prüfern nicht korrigiert, was alle Teilnehmer in der Abschlussbesprechung gut fanden. Nur was die ANKF-Variante des Taihais anbelangt, wurden Korrekturen gegeben und ein Durchgang des nächsten Tages in der Standform des ANKF-Taihai wurde geübt, um eine sichere und zügige Durchführung zu gewährleisten.
So gelang die Durchführung am Sonntagmorgen auch reibungslos und bis auf ein Shitsu (Sehnenriss) ohne technische Probleme und sogar ohne Pfeilverluste.
Am Ende stellte sich heraus, dass ein Stechen zwischen Bayern und Berlin um den zweiten und dritten Platz notwendig war. Bei dem Enkin-Ho trafen beide Teilnehmer, der bayerische aber etwas besser.
Während danach die Siegerehrung vorbereite wurde, widmeten sich die anwesenden Trainer den Kyudoka einzeln und fragten, was diese gerade zu verbessern suchten und wo sie helfen könnten, was die Teilnehmer als eine sehr effektive Art erlebten, sie voran zu bringen.
Als Endergebnis erhielt den 1. Preis der Stilbewertung Marlon Kramer aus Hamburg, den 2. Preis Martina Schühmann aus Hamburg, den 3. Preis der Stilbewertung Sabrina Kazzaz aus Nordrhein-Westfalen. Der erste Preis des Wettschießens ging (auch) an Marlon Kramer aus Hamburg, der 2. Preis an Dr. Roland Schoeffel vom FC Schweitenkirchen aus Bayern, der 3. Preis an Oliver Neimeyer aus Berlin. Der Bürgermeister von Wolfsburg, Dennis Weilmann kam zur Siegerehrung dazu und hielt eine kurze Ansprache, in der er seine Bewunderung und Anerkennung für Kyudo als Sport zum Ausdruck brachte. Auch ein paar Zuschauer waren anwesend.
Roland Schoeffel