Für einen Tag stand Erlangen im Mittelpunkt des bayerischen Kyudo-Geschehens: Der Kyudo Verband Bayern e.V. lud zu den 37. Bayerischen Meisterschaften ein. Neun Mannschaften aus acht Vereinen folgten der Einladung – insgesamt gingen 33 Kyudoka an den Start.
Bereits am frühen Vormittag verwandelten viele fleißige Helferinnen und Helfer die Egon-von-Stephani-Halle in eine Wettkampfstätte. Das Aikido-Dojo diente wieder als Pausenraum, in dem ein reichhaltiges Buffet auf Teilnehmer und Helfer wartete.
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des KyuVB richtete Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth ein Grußwort an die Teilnehmenden. Auch Barbara Lemke, Ehrenmitglied der Kyudo-Abteilung des Turnerbundes 1888 Erlangen, motivierte die Schützinnen und Schützen mit einer kurzen Ansprache. Als Ehrengast war zudem Matthias Thurek, Präsident des Turnerbundes, vor Ort. Anschließend wurden die Kampfrichter Kathrin Häpp und Peter Wankerl (beide aus Weilheim) vorgestellt.
Als Eröffnungszeremonie wurde von Stephan Weller, Mario Richter und Stefan Brendel ein hitotsu mato sharei präsentiet. Danach begann der Wettkampf – jeder Teilnehmer schoss 20 Pfeile.
Die Ergebnisse der Mannschaftswertung:
- Platz: Isar-Dojo München (Florentin Hofmeister, Jesko Buchs, Uwe Kroyer, Takahide Aburatani) – 36 Treffer
- Platz: SC Pöcking Possenhofen (Max Griesmann, Christoph Stark, Wolfgang Schenk) – 34 Treffer
- Platz: TB 1888 Erlangen (Stefan Brendel, Fabian Schmitt, Christoph Mai) – 29 Treffer
Leider zeigte sich, dass selbst erfahrene Mannschaften nicht immer mit den aktuellen Wettkampfordnungen, insbesondere den Bewegungsabläufen vertraut sind. Die Wettkampfleitung musste darauf hinweisen, dass die Pfeile stets paarweise (Hitote, Toriya) aufgenommen werden sollen. Auch führte die Mannschaft ein Taihai vor, dass sogar langsamer war, als ANKF Shinsa Maai. Darauf angesprochen wurde erklärt, dass das im Rahmen der Heki-Ryu OK sei. Immerhin wurde in den letzten beiden Runden in angemessener Geschwindigkeit geschossen, um weitere unnötige Verzögerungen zu vermeiden.
In der Einzelwertung gab es noch ein Stechen um den dritten Platz. Im Enkin konnte sich hier Christoph Stark (Pöcking) gegen Fabian Schmitt (Erlangen) durchsetzen. Die Ergebnisse im Detail:
- Platz: Max Griesmann (Pöcking) – 15 Treffer
- Platz: Jesko Buchs (Isar-Dojo) – 14 Treffer
- Platz: Christoph Stark (Pöcking) – 13 Treffer
Erstmals in der Geschichte der bayerischen Meisterschaften wurde ein Sonderpreis vergeben: Alle Schützinnen und Schützen, die in einer Runde alle vier Pfeile ins Ziel brachten, erhielten eine kleine Holzscheibe. Diese war auf der einen Seite mit dem diesjährigen Plakatmotiv und dem japanischen Schriftzeichen für „Kaichū“ (alle Pfeile im Ziel) bedruckt; auf der anderen Seite symbolisierten vier kleine „Diamanten“ die vier
Treffer.
Nach der Siegerehrung wurden auch alle Helferinnen und Helfer mit einem kleinen Präsent gewürdigt. Ohne ihren engagierten Einsatz wäre eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht möglich gewesen – herzlichen Dank dafür! Der Dank galt ebenso den beiden Kampfrichtern, die mit Konzentration und Souveränität durch den gesamten Wettkampf führten.
Stefan Brendel







