Nach einigen Jahren Pause besuchte Kursou Sensei in diesem Frühjahr wieder einmal Deutschland. Geplant waren zwei Seminare in Aachen und Hamburg. Schon wenige Stunden nach der Verteilung der Ausschreibungen waren beide Seminare ausgebucht und die Wartelisten füllten sich.
Aufgrund der Corona-Krise meldeten sich kurzfristig immer mehr Teilnehmer ab, so dass viele Nachrücker die Möglichkeit hatten, an dem dreitägigen Seminar in Aachen teilzunehmen. In seiner Begrüßung ging Kurosu auch auf Corona ein. Durch den Klang unserer Sehnen sollen wir die bösen Geister vertreiben (meigen).
Am ersten Tag bekam jeder Teilnehmer eine individuelle Korrektur von Kurosu Sensei. Jeder konnte in den folgenden Tagen intensiv an der Umsetzung der Hinweise arbeiten und bekam am dritten Seminartag nochmal eine abschließende Rückmeldung.
Der Theorieteil, der auf mehrere Blöcke am Samstag und Sonntag aufgeteilt wurde, beschäftigte sich mit den Hika der Heki-ryu. Ausführlich wurde auf die 12 Gedichte eingegangen. Unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten und Lesarten wurden besprochen, Verbindungen zum Mokuroku hergestellt und immer wieder auf die drei wichtigsten Themen hingewiesen: shuitsu muteki, jiman, momiji gasane. Abgeschlossen wurde der Theorieteil mit einer offenen Fragerunde am Sonntag.
Da sich die Situation in der weltweiten Corona-Krise immer weiter verschlimmerte und durch die angekündigte Regierungserklärung von Premierminister Abe (es wurde erwartet, dass es strengere Einreisbestimmungen für Japan geben wird), wollte Kurosu Sensei seine Deutschlandreise vorzeitig abbrechen. Nachdem Karin und Manfred stundelang in der Warteschleife der Hotline der Fluggesellschaft hingen (Danke für Eure Geduld!) konnte für Sonntag Abend ein Direktflug von Frankfurt nach Tokyo gebucht werden. Das Aachener Seminar musste etwas früher beendet und die Veranstaltung in Hamburg komplett abgesagt werden. Kurosu Sensei ist wieder gut zu Hause in Sendai angekommen, ohne in Quarantäne zu müssen.
Ein herzliches Dankeschön am Manfred Speidel, der auf gewohnt souveräne Art und Weise die Theorie-Teile und die individuellen Korrekturen übersetzt hat. Ebenso gilt der Dank dem Aachener Verein (allen voran Ulla, Helgard und Matthias), die für einen herzlichen Empfang und einen reibungslosen Ablauf sorgten. Zuletzt geht der Dank auch an Manfred Riemer, der die Reise plante und Kurosu Sensei während seines Aufenthalts begleitete.
Stefan Brendel