Archiv des Autors: geschaeftsstelle

Bundeslehrgang Shomen, 18. /19. 5. in Neuburg/ Donau

mit Lilo Reinhardt und Shigeyasu Kameo; Rudolf Stöppler, Kamera

Ausgeschrieben für Matoschützen bis 2. Dan und Trainer und Traineranwärter.

An einem wunderschönen Frühlingswochenende trafen sich 14 Matoschützen und 10 Trainer bzw. Traineranwärter zu gemeinsamem Tun, sprich: „Hikiwake“ war das Thema des Lehrgangs.

Nach der Eröffnung durch ein Yawatashi von Lilo ging es zur Sache: Nach einem kurzen Vortrag von Lilo zum Thema wurden dann Gruppen gebildet, je 2 Trainer bekamen 4 bzw. 3 übrige Teilnehmer zur Korrektur zugewiesen unter der Supervision von Lilo und Shige.

Sowohl für die zu korrigierenden Schützen als auch die Trainer keine ganz leichte Aufgabe, sich abzusprechen und zu koordinieren, um die Schützen nicht mit zu vielen Aufgaben oder sogar gegensätzlichen Ansätzen zu verwirren oder zu überfordern. Damit das Ganze für beide Seiten erfolgreich wurde, war eine Menge Lernfähigkeit in Bezug auf Interaktion gefordert.

Shige konnte mit seinem umfassenden Wissen so manchen neuen Aspekt aufzeigen und die „Mysterien“ des Daisan etwas erhellen.

Abwechslung gab es dann, als die Trainer Shareiformen für sich üben konnten unter Supervision von Shige, und die übrigen Teilnehmer dann mit Lilo Zeit bekamen, an ihren Aufgaben für sich zu arbeiten.

Der Sonntag wurde mit einem Yawatashi von Shige eröffnet, es gab noch einmal Gruppenarbeit, aber dann auch freies Schießen für alle mit Korrekturen durch Lilo und Shige.

Für mich persönlich überraschend war, dass in der Feedbackrunde die zu korrigierenden Teilnehmer fast alle die Arbeit mit so vielen Trainern und Traineranwärtern positiv empfanden. Also war man doch in den 2 Tagen gut zusammen gekommen. Die exzellente Kameraführung von Rudolf tat ein Übriges dazu!

Text: Ulrich Grußendorf, Bilder: Rudolf Stöppler, Stefan Brendel

Kadertraining in Berlin

Drei Wochen vor der Europameisterschaft traf sich der DKyuB Kader zum finalen Training in Berlin. Zwei Mannschaften inkl. Ersatzschützen dürfen Deutschland beim 15. EKF-Takai im italienischen Cornaredo in der Nähe von Mailand vertreten. Für das Training im Berliner Süd-Verein stellten die beiden Kader-Trainer Sorin und Sven einen bunten Blumenstrauß an Übungen zusammen. Neben individuellen Technikkorrekturen, an denen dann in Partnerübungen gearbeitet werden konnte, gab es auch Hinweise zum Kihontai. Die mentale
Wettkampfvorbereitung stand ebenso auf dem Programm, wie der Umgang mit Schießpausen, die bei großen Turnieren zwangsläufig entstehen. Weitere Themenschwepunkte waren das Dozukuri und die Atmung. Aber auch das Schießen in unterschiedlichen Konstellationen der beiden Mannschaften kam nicht zu kurz.

Wir wünschen den beiden Teams viel Erfolg in Italien, tolle Erlebnisse und einen spannenden Wettkampf.

Stefan Brendel

11. Heki-Taikai in Frankfurt

Am 4. und 5. Mai fand in Frankfurt am Main das 11. Heki-Taikai mit 22 Mannschaften aus Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Ungarn und Deutschland statt. Zur Eröffnung verlas die Generalkonsulin Japans in Frankfurt, Frau Kawahara, persönliche Grußworte. Mori Sensei, der leider nicht anwesend sein konnte, übermittelte schriftlich seine Grüße an die Teilnehmer. Es folgte Yawatashi von Andreas Naumann, der auch als Kampfrichter des Wettkampfes fungierte.

Am Samstag fand der Mannschaftswettkampf mit 22 Mannschaften mit insgesamt 79 Schützen statt. Für mich als erstmaligen Teilnehmer am Heki-Taikai war es schon eine neue Erfahrung:Es gab reichlich Applaus, an die Honza ging es mit Kiai nach vorn und Treffer wurden mit einem „sha“ lautstark zur Kenntnis genommen. Im Stechen um den ersten Platz wurde es spannend, beim Schießen um den Siegerplatz erreichten Aachen und Stuttgart (mit je 37 Treffern) mit den ersten 2 Pfeilen Gleichstand, erst in der zweiten Runde erfolgte eine Entscheidung für Aachen – denkbar knapp: Ein Treffer knapp außerhalb des Matoringes und einer direkt innerhalb gaben den Ausschlag. Ähnlich knapp endete das Stechen um den 3. Platz zwischen Frankfurt und Momji Kai Wien mit je 36 Treffern. Die Mannschaften vom Maindojo Würzburg und Isar-Dojo München belegten den 9. bzw. 12. Platz.

Am Samstag folgten die Einzelmeisterschaften mit 22 Teilnehmer jeder Mannschaft. Den Sieg errang Malte Negendank aus Aachen mit beachtlichen 17 Treffern. Mit 2 Teilnehmern mit 16 Treffern – Peter Stampach (Wien) und Krzysztof Haczec (Warschau) gab es auch hier ein Stechen um den 2. Platz.Mit den ersten beiden Pfeilen im Izume erzielten beide Schützen mit den ersten
Pfeilen Gleichstand, so dass beim dritten Pfeil im Enkin die Entfernung zur Zielmitte entscheiden musste. Den zweiten Platz erreichte Krzysztof Haczec aus Warschau mit einem Treffer in die Matomitte. Die beiden bayerischen Schützen konnten bei starker Konkurrenz leider keine hohen Platzierungen erreichen.

Abschluss der Veranstaltung war ein Heki-Taihai der Siegermannschaft und die Siegerehrung. Die Siegermannschaft konnte neben den Preisen den Pokal in Form eines Ebira mit mehreren Pfeilen der vergangenen Wettkämpfe mit nach Hause nehmen – bis zum nächsten Jahr wird – wie traditionell -ein neuer Pfeil den Köcher zieren.

Wir vom Maindojo Würzburg danken Andreas Naumann und allen Helfern von Frankfurter Verein für den harmonischenWettkampf und die perfekte Organisation. Die konzentrierte, gleichzeitige aber auch ungezwungene Atmosphäre war sehr wohltuend. Nächstes Jahr wir das Heki-Taikai noch einmal in Frankfurt stattfinden, um dann wieder in ein anderes Land zu wechseln.

Andreas König / Maindojo Würzburg

Bundeslehrgang zur Vorbereitung auf Dan-Prüfungen 2019

(1.-3.5.19, Frankfurt)

Eigentlich war die Sportschule in Frankfurt reserviert für einen Heki-Lehrgang mit Mori-sensei. Der aber wurde abgesagt, und so entstand glücklicherweise aus der Reservierung ein stilübergreifender Bundeslehrgang für die kommenden Dan-Prüfungen. 2 kompetente Lehrer, Shigeyasu Kameo und Sven Zimmermann sind eingesprungen, die ihre Erfahrung und Wissen an uns 40 Teilnehmer aus ganz Deutschland versucht haben, weiterzugeben.

In 2 Shajo wurde nach den neuen, von der ANKF definierten Prüfungsbeschreibungen, gearbeitet.

Mir ging so manches Licht neu auf, was Dynamik und Energieführung der TaiHai-Bewegungen und der Hassetsu in der tatsächlichen Ausführung bedeutet. Gehört hat man vieles schon einmal, es aber im Tun auf den Punkt zu bringen, dafür fehlt häufig der Fokus.

Shige hat dann in einem Extra-Block den Begriff „Kiryoku“ uns anschaulich erläutert und mit Stimmlauten die Energieführung von „Tsumeai“ bis „Zanshin“ üben lassen. Mit „Kiai“ habe ich schon häufig im Training geschossen, aber diese „Stimmführung“ ins Zanshin war noch von ganz anderer Qualität.

Sehr positiv war für uns auch, dass nach dem Abendessen noch einmal 1 1/2 Std. Zeit war, persönlich in der Halle das Gelernte oder Gehörte nachzuarbeiten. Die kurzen Wege in der Sportschule zwischen Schlafen , Essen und Schießen machten zusätzlich diesen Lehrgang sehr effektiv. Einhellig war die Meinung, das unbedingt zur Tradition werden zu lassen.

Ulrich Grußendorf

Bayerische Meisterschaften 2019

Bereits zum 33. Mal fanden dieses Jahr die bayerische Meisterschaften statt. Gastgeber war mal wieder die Kyudo-Abteilung des Turnerbundes 1888 Erlangen. Trotz Beginn der Osterferien und einiger Paralleltermine machten sich 29 Kyudoka auf den Weg nach Mittelfranken.

Nach der Begrüßung durch den KyuVB-Präsidenten ging die Wettkampfleitung noch auf ein paar Punkte des Ablaufs ein. Als Wettkampfleitung/Kampfrichter konnten wieder unsere Landestrainer Kathrin und Peter gewonnen werden, die gewohnt souverän und konzentriert durch den Wettkampf führten.

Zur Einstimmung zeigten Barbara und Stefan ein hitosu mato sharei.

In der Mannschaftswertung lagen die Schützen vom Isar-Dojo München (Jan Langhans, Florentin Hofmeister und Uwe Kroyer) von Anfang an in Führung. Durch eine großartige letzte Runde mit 10 von 12 Treffern holten sie sich mit deutlichem Vorsprung den Titel (33/60).

Auf dem zweiten Platz landete die Mannschaft 2 vom Donau-Dojo Ingolstadt (Nadine Wolfsteiner, Thomas Kerscher, Achim Hassler) (26/60).

Um die Bronze-Medaille gab es noch ein spannendes Stechen zwischen dem Vorjahressieger Pöcking und dem Gastgeber Erlangen (beide Teams hatten 24 Treffer). Erst in der zweiten izume-Runde konnte sich Pöcking (Martin Kawnik, Axel Bischoff, Mechthild Sonntag, Frank Engler) durchsetzen.

Im Einzel holte sich Florentin Hofmeister (Isar-Dojo München) mit 13 Treffern den Sieg, dicht gefolgt von Stefan Brendel (Erlangen) mit 12 Treffern.

Jan, Nadine und Hans lagen punktgleich mit 11 Treffern auf dem 3. Platz. Mit einem weiteren Treffer holte sich Nadine Wolfsteiner (Donau-Dojo Ingolstadt) den verbliebenen Platz auf dem Siegertreppchen.

Dank zahlloser Helfer, die in unterschiedlichen Rollen im Wettkampf unterstützten, gelang wieder ein reibungsloser Ablauf der Meisterschaft. Für die angenehme Atmosphäre sorgte auch das reich gefüllte Buffet. Herzlichen Dank an alle Helfer, die Kampfrichter und auch die
Teilnehmer, die gemeinsam dafür sorgten, dass die Meisterschaft wieder eine gelungene Veranstaltung war.

Stefan Brendel

Schulübergreifende Trainerfortbildung in Düsseldorf

Anfang April wurde die Lehrgangsserie mit Connie und Shige fortgesetzt. Der Teilnehmerkreis konzentrierte sich auf Schützen ab 3. Dan und erfahrene Kimono-Träger. In der kleinen Gruppe (16 Personen folgten der Einladung nach Düsseldorf) wurde sehr intensiv gearbeitet. Schwerpunkt des ersten Tages war das Mochi Mato Sharei. In 4er-Gruppen wurde die Form geübt. Die zuschauenden Teilnehmer erhielten jeweils einen Beobachtungsauftrag. Von Gruppe zu Gruppe konnte erkannt werden, wie sich die Schützen auf immer mehr Details konzentrierten und so ihrer persönlichen Präsenz aber auch die Harmonie innerhalb der Gruppe steigerten.

Am zweiten Lehrgangtag stand das Yawatashi mit Ite und zwei Kaizoe auf dem Programm. Von Shige wurde ausführlich erklärt, welche Synchronisationspunkte es zwischen den drei Darstellern gibt. Mit welchselnden Rollen wurde das dann in Guppenarbeit geübt und später in
zwei shajo parallel durchgeführt.

Mit Connie und Shige wurde wieder ein sehr breites Spektrum abgedeckt: Mann und Frau, Shomen und Shamen, Zassha und Rissha, japanisch und deutsch. Entsprechend gab es in der Feedback-Runde positive Rückmeldungen. Besonders die Vorbildfunktion der beiden beim Vorschießen wurde gelobt. Auch das Üben mit fortgeschrittenen Kyudoka in einer kleinen Gruppe wurde als sehr gewinnbringend empfunden. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit.

Auch dem Düsseldorfer Kyudo Verein herzlichen Dank für die Gastfreundschaft.

Stefan Brendel

Prüfungslehrgang Erlangen oder die etwas andere Weihnachtsgeschichte

Es begab sich aber zu der Zeit, dass eine Einladung vom KyuVB ausging, dass alle Kyudoka sich unterrichten und prüfen ließen. Und dieser Lehrgang war der erste in diesem Jahr und geschah zu der Zeit, da Fasching in der Region war. Da machten sich auch auf Schützen aus
Berlin, Freiburg, München, Bad Dürkheim, Ingolstadt, Neuburg, Stuttgart und Würzburg in das Frankenland zur Stadt der Hugenotten, die da heißt Erlangen.

Und es waren Lehrer und Prüfer in derselben Gegend. Und sie kamen eilend in das Dojo und fanden die interessierten Kyudoka vor Makiwara und Mato. Da sie aber gesehen hatten, wie sie schießen breiteten sie das Wort aus. (Jetzt wissen wir, was passiert, wenn sich der Weihnachtsmann am Heiligen Abend in Frankfurt in die S-Bahn drängelt.)

Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Trainer gesagt hatten. Aber sie behielten diese Worte, bewegten sie in Ihrem Herzen und zeigten am zweiten Tage bei der Prüfung, dass sie das Gesagte umsetzen konnten.

Gedankt sei Ingrid, Andreas und Kay für ihr Unterrichten und Michael für den kurzfristigen Einsatz als Prüfer. Ebenso sei den Erlanger Gastgebern für den herzlichen Empfang, die leckere Verpflegung und die reibungslose Organisation gedankt.“

Bericht: Stefan Brendel, Bilder: Sergej Klein, Stefan Brendel

Kadertraining Karlsruhe

Alle zwei Jahre finden Kyudo-Europameisterschaften statt. Nachdem 2017 Deutschland Gastgeber war, lädt nun die Assocazione Italiana Per Il Kyudo zur 15. Veranstaltung dieser Art ein. Austragungsort ist Cornaredo in der Nähe von Mailand. Auch Deutschland schickt Anfang Juni wieder zwei Mannschaften ins Rennen. In Karlsruhe, beim ersten Kader-Training in diesem Jahr, wurden die deutschen Starter bekanntgegeben. Nadine (Turbine Dresden), Tanja (Kyudo Bad Dürkheim), Dominik (TiB), Manfred (Kyudojo Lübeck), Tobias (Kyudojo Frankfurt am Main), Boris (Kyudo-Dojo Berlin), Stephan (Budoclub Karlsruhe) und Thomas (SG Bergmann Borsig) werden versuchen, auch dieses Jahr wieder ein schwarz-rot-goldenes Bändchen an den Wanderpokal zu knoten. Wir wünschen noch eine gute Vorbereitung und viel Erfolg in Italien.

Stefan Brendel

Trainer-Ausbildungen starten

In diesem Jahr startet wieder eine Trainer-C-Ausbildung. In den vergangenen Wochen fanden in Hamburg, Düsseldorf und Bad Dürkheim Sichtungen der regionalen Ausbildungsgruppen statt. Dort stellten sich die Interessenten dem Trainer-Kollegium vor. In einem Interview wurden die Kandidaten unter anderem zu ihrer Motivation, Trainer werden zu wollen, befragt. Beim Vorschießen mit der Zwille, vor dem Makiwara oder dem Mato mussten sie beweisen, dass sie auch schießtechnisch ein Vorbild sind. Schließlich mussten sie einem Anfänger noch ein kyudospezifisches Thema vermitteln. Alle bayerischen Kandidaten wurden zur Ausbildung zugelassen, einige müssen allerdings noch ein paar zusätzliche „Hausaufgaben“ erfüllen. Mit dabei sind Nadine und Martin aus Ingolstadt, Susanne und Peter aus München-Ost und Stefan und Martin aus Pöcking.

Parallel zur Trainer-C-Ausbildung findet auch eine Trainer-BL-Ausbildung statt. Ingrid aus Neuburg nimmt daran teil. Zusammen mit den BL-Trainern Fritz aus Bad Dürkheim und Thomas aus Berlin bildet sie die Trainer-C der Süd-Gruppe aus. Für Thomas ist das auch Teil seiner Trainer-AL-Ausbildung, die ebenfalls in diesem Jahr läuft. Weitere Kandidaten für den Trainer-AL sind Sven aus Bonn sowie Connie und Sorin aus Hamburg. Und damit es den Ausbildern nicht langweilig wird, startet im Juni auch noch eine Trainer-CL-Ausbildung (Das „L“ steht jeweils für Leistungssport. Das entspricht dem bisherigen Wk/Wettkampf).

Allen Azubis und Ausbildern wünschen wir eine abwechslungs- und lehrreiche Zeit. Vielen Dank für Eurer Engagement!

Stefan Brendel

Seishin Seisha

Am 27./28.10.2018 fand in Erlangen ein Bundeslehrgang zur Individualkorrektur statt, oder mit vollständigem Titel: „Seishin Seisha – von der (langfristigen) Korrekturabsicht über die Änderung der Einstellung / der Bewegungsbilder (Images) zur aktiven und selbstgesteuerten Umsetzung der Korrektur – bis hin zur Durchbrechung alter Bewegungsmuster“. Ein Lehrgang mit dem selben Titel fand bereits im Februar in Göttingen statt, der zweite Teil fand nun in Erlangen statt, um den süddeutschen Raum abzudecken. Einige Teilnehmer waren aber auch bei beiden Lehrgängen.

Als Lehrer waren die beiden B-Trainer Connie Brandl-Hoff aus Hamburg und Sven Zimmermann aus Bonn angereist. Die beiden eröffneten den Lehrgang am Samstag mit einem Yawatashi im Stil der Heki-Ryu.

Obwohl der Lehrgang hauptsächlich für Trainer ausgeschrieben war, stand hier die Individualkorrektur der einzelnen Schützen im Vordergrund; jeder Schütze sollte die Gelegenheit haben, selbst zu schießen und dabei – wie sich im Titel schon andeutet – eigene (schlechte) Angewohnheiten durchbrechen. Gemäß dieses Schwerpunkts wurde auf lange Theorieblöcke verzichtet, die meiste Zeit wurde mit Schießen verbracht. Neben der Korrektur der einzelnen Schützen wurden dabei auch einige unkonventionelle Hilfsmittel angewendet, um den normalen Kyudo-Trott zu durchbrechen. So wurde etwa auf Weichbodenmatten geschossen, um das Gefühl für das Ashibumi zu verändern. Mit dem selben Ziel wurde auch ein sehr enges und anschließend ein sehr weites Ashibumi verwendet. Auch wurde zum Teil mit Gomu-Yumi trainiert (und korrigiert!) was bei anderen Lehrgängen sicher eher die Ausnahme ist.

Am Sonntag zeigten Connie und Sven dann auch eine Vorführung mit Gomu-Yumi, um klarzumachen, das eine saubere Form im Kyudo eben auch ohne Bogen klar zu sehen sein kann. Auch an diesem Tag stand das eigene Schießen im Vordergrund, es wurde aber auch in einer kleinen Theorieeinheit von Sven über den Titel des Lehrgangs „Seishin Seisha“ referiert.

In einer Abschlußrunde hatte schließlich jeder der etwa 20 Teilnehmer die Gelegenheit, sich zum Lehrgang zu äußern. Nach Meinung des Großteils der Teilnehmer hätte man diesen Lehrgang auch durchaus länger als zwei Tage veranstalten können. Aber trotz der relative kurzen Dauer von zwei Tagen gelang es sicher zumindest bei einem Teil der Schützen, die alten Gewohnheiten zu durchbrechen, und eine in vielen Jahren des Trainings eingeübte aber nicht ganz korrekte Form zu verändern. Vielen Dank dafür an die beiden Lehrer!

Zuletzt sei noch erwähnt, dass die Verpflegung durch die Helfer des Erlanger Kyudo-Vereins (wie immer) hervorragend war und sicher kein Teilnehmer hungrig nach Hause fahren musste. Vielen Dank auch dafür!

Bericht: Stephan Weller
Bilder: Stefan Brendel