Wettkampftraining in Weilheim

In Weilheim stellte Peter Wankerl für den Landeslehrgang „Wettkampftraining“ einen bunten Kyudo-Blumenstrauß zusammen. Unterstützt wurde er von Kathrin Häpp und Lilo Reinhardt.

Bei dem kreativen Aufwärmprogramm wurden nicht nur die Muskeln
gelockert, sondern auch die grauen Gehirnzellen in Schwung gebracht. Nach den ersten geschossenen Pfeilen bekamen die Teilnehmer allgemeine Hinweise und individuelle Korrekturen, die dann während des Wettkampf-Taihais umgesetzt werden konnten.

Schwerpunkt der Theorie-Blöcke war das mentale Training. So wurde von Peter ausführlich
zum Thema Zielsetzung referiert. Auch gab es viele Tipps, wie man sich im Wettkampf richtig verhält, vor allem, wenn es mal nicht so gut läuft. Es blieb auch genügend Zeit, sich mit den anderen Teilnehmern über deren Wettkampferfahrung auszutauschen. Abgerundet wurde das Programm mit Schießspielen, teilweise auf sehr kleine Ziele. Frühsommerliche
Temperaturen und ein bayerisch weiß-blauer Himmel machten den Lehrgang zu einer rundum gelungenen Veranstaltung.

Er ist immer wieder bereichernd wenn erfahrene Kyudoka ihren Wissensschatz mit Gleichgesinnten teilen. Peter, vielen Dank dafür. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung.

Stefan Brendel

Die Macht des Bogens

Ende 2014 veröffentlichte Johannes Haubner sein Buch „Die Macht des Bogens“. In diesem umfassenden Werk zeigt er eine Sammlung alter japanischer Holzschnitte, die sich mit dem Thema Bogenschießen beschäftigen. Ergänzt werden die Bilder mit Einblicken in die japanische Mythologie und Geschichte.

Eine Auswahl der Holzschnitte wird nun im Siebold-Museum in Würzburg ausgestellt. Bei der Vernissage begrüßte Udo Beireis (1. Vorsitzender der Siebold Gesellschaft) die Anwesenden und bedankte sich bei Johannes Haubner für dessen Engagement. Anschließend hieß Johannes die Gäste willkommen und stellte das Programm des Abends vor. Erster Höhepunkt war eine Kyudo-Demonstration von Jutta Zinnheimer-Dreikorn. Unterstütz von Rolf Dreikorn schoss sie zwei Pfeile aufs Makiwara. Es folgte ein Vortrag von Matthias Obereisenbuchner. Er berichtete über die Geschichte des Bogenschießens in Japan, den konfuzianischen Einfluss auf Kyudo bis hin zu Eugen Herrigel und dem europäischen Bild des japanischen Bogenschießens.

Schließlich wurde die Ausstellung eröffnet und man konnte die Kunstwerke in Ruhe betrachtet. Umgeben von den Holzschnitten konnte man bei anregenden Gesprächen den abwechslungsreichen Abend ausklingen lassen. Die sehenswerte Ausstellung kann noch bis 7. August 2016 besucht werden.

Stefan Brendel

Bundeslehrgang mit Connie und Shige in Frankfurt

Zu einem Bundeslehrgang der etwas anderen Art lunden Cornelia Brand-Hoff und Shigeyasu Kameo nach Frankfurt ein. Der Titel „Eigene Gewohnheiten in Taihai und Technik des Kyudo durchbrechen“ war für so viele Schützen interessant, dass trotz Erhöhung der maximalen Teilnehmerzahl auf 30 Personen nicht alle Interessenten aufgenommen werden konnten.

Dem Thema wurde sich aus unterschiedlichen Richtungen genähert. So hielt Shige einen Vortrag über Gewohnheiten, wie Entwicklungsgrenzen entstehen und wie man diese in seiner „Kyudo-Pubertät“ durchbrechen kann. Im praktischen Teil wurde auf Weichbodenmatten stehend geschossen, Teile des Taihais mit geschlossenen Augen ausgeführt oder ein kompletter Schuss ohne Bogen und Pfeil rein pantomimisch durchlaufen. Die Arbeit in Kleingruppen sowie die Unterstützung der beiden Lehrer halfen dabei, Gewohnheiten aufzuspüren und zu richtig zu stellen.

In entspannter Atmosphäre wurden von den beiden immer wieder neue Schwerpunkt gesetzt und auch zahlreiche persönliche Korrekturen gegeben. Das Wochenende wurde mit einem Hitotsu-Mato von Connie und Shige abgerundet.

In der Abschlussrunde äußerten sich alle Teilnehmer äußerst positiv über dieses Lehrgangskonzept und freuen sich auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.

Ein herzliches Dankeschön auch an die Frankfurter, die den Lehrgang organisierten und wieder bestens für das leibliche Wohl sorgten.

Stefan Brendel

Ehrung für John C. Bush

Im Rahmen des Taihai-Workshops, der Anfang April in Neuburg/Donau stattfand, wurde John C. Bush mit der Ehrennadel in Silber des bayerischen Judo-Verbandes ausgezeichnet. Am Ende des ersten Workshop-Tages berichtete Matthias Obereisenbuchner, wie es vor über 25 Jahren zu dem ersten Lehrgang mit John in München kam. Seit über 25 Jahren unterrichtet John nun schon in Deutschland. Anfangs wurde er von Don Slade-Southam begleitet, seit vielen Jahren wird er von Jeff Humm unterstützt. Als Dankeschön für die langjährige und intensive Unterstützung, bekam er nun von KyuVB-Präsidenten die Ehrennadel sowie die Ehrenurkunde überreicht. Zumindest auf Landesebene versteht man es, Johns Leistungen zu würdigen.

Zur Erinnerung erhielt John ein Fotobuch mit dem Titel „25 Years of Kyudo Friendship“, in dem Impressionen aus seiner 25-jährigen Tätigkeit zusammengetragen wurden.

Die Ehrung wurde am Abend mit einem Bayerischen Buffet gefeiert. Wir freuen und darauf, noch viele Jahre von John unterrichtet zu werden.

Stefan Brendel

30. Bayerische Meisterschaften

Zu den diesjährigen bayerischen Meisterschaften kamen 31 Schützen aus 8 unterschiedlichen Vereinen nach Ingolstadt. Unter der Wettkampfleitung von Lilo Reinhardt, Kathrin Häpp und Peter Wankerl schoss jeder Teilnehmer 20 Pfeile.

Mit 14 Treffern hatte Stefan Brendel aus Erlangen die meisten Treffer und holte sich den Meistertitel. Auf dem zweiten Platz landete Barbara Lemke (ebenfalls aus Erlangen) mit 12 Treffern. Um den 3. Platz mussten 4 Schützen stechen, die jeweils 11 mal das Mato trafen: Nadine Wolfsteiner (Ingolstadt), Alexander Kreil (Ingolstadt), Martin Kawnik (Pöcking), Axel Bischoff (Pöcking). Hier konnte sich Nadine durchsetzen.

Die gute Leistung der Erlanger Schützen spiegelte sich auch in der Mannschaftswertung wider. So ging auch der Mannschaftstitel nach Erlangen. Platz 2 erreichte Pöcking 2, dicht gefolgt von Ingolstadt:

1. Platz Erlangen 30 Treffer Mario Richter, Tatyana Alekhina-Zhuromskaya, Stefan Brendel, Barbara Lemke
2. Platz Pöcking 2 27 Treffer Axel Bischoff, Vera Reuter, Johannes Hofbauer
3. Platz Ingolstadt 26 Treffer Alexander Kreil, Nadine Wolfsteiner, Martin Lenz, Thomas Kerscher
4. Platz Pöcking 1 23 Treffer Oliver Blaschke, Martin Kawnik, Günter Sigmund
5. Platz Germaringen 22 Treffer Michael Perschke, Maic Fuhrmann, Michael Jasten, Wolfgang von Woyna
5. Platz Würzburg 22 Treffer Andreas König, Oliver Pamperin, Hannelore Manger, Uwe Wunder
7. Platz Isar-Dojo 16 Treffer Simone Bausewein, Stefan Horvatin, Jan Langhans
8. Platz Neuburg 15 Treffer Hans Stecher, Matthias Witzmann, Ingrid Haussner

Die Mitglieder des Donau-Dojo Ingolstadt haben wieder mal bewiesen, dass auch ein kleiner Verein in der Lage ist, einen solchen Wettkampf vorzubereiten und durchzuführen und sogar noch eine erfolgreiche Mannschaft zu stellen. Herzlichen Dank für Eurer Engagement.

Stefan Brendel

Frühjahrs-Gasshuku mit Mori Sensei

Zum diesjährigen Frühjahrs-Gasshuku reiste Mori-Sensei nach Deutschland. Für das erste Seminar kamen über 30 Schützen (hauptsächlich Trainer) in die Sportschule des hessischen Landessportbundes nach Frankfurt/Main. Jeder Teilnehmer erhielt individuelle Korrekturen, an denen er in den drei Tagen intensiv arbeiten konnte.  Es gab aber auch viel Raum für die
Beantwortung kyudospezifischer Fragen. So wurde beispielsweise das Thema Fuseru und Hineri ausführlich erläutert.

Da Mori Sensei feststellte, dass bei einigen Handschuhen die Sehnengrube zu tief sei, gab es am ersten Abend noch einen Workshop mit Fritz Eicher. Hierbei erklärte und demonstrierte Fritz, wie man die Tiefe der Tsurumakura anpassen kann.

Während des gesamten Lehrgangs stand Manfred Speidel als Dolmetscher zur Verfügung. Herzlichen Dank für Dein Engagement. Am Ende des Seminars erzählte dann Connie Brandl-Hoff noch eine Geschichte von einem jungen Deutschen, der vor ziemlich genau 50 Jahren nach Japan ging und dort mit Kyudo begann. Die Rede ist von Manfred Speidel, der somit der „dienstälteste“ Kyudoka außerhalb Japans ist. Das Jubiläum wurde mit einem Fläschchen Rotwein gewürdigt.

Vielen Dank auch an die Organisatoren und Helfer vom Kyudojo Frankfurt.

Stefan Brendel

https://www.youtube.com/watch?v=nJUw3TmbnNQ&feature=youtu.be

Nachruf

Im Februar ist Kiyoko Okumura-Kroyer (4. Dan, Trainerin C-Wk) im Alter von 60 Jahren viel zu früh verstorben. Ihr Tod ist nicht nur ein Verlust für die beiden Vereine (Isar-Dojo München und Judo Club Neuburg), in denen sie regelmäßig trainierte. Auch auf Bundesebene wird sie eine große Lücke hinterlassen. Sie war eine wichtige Hilfe bei der Organisation der Sommerseminare, insbesondere was die Kommunikation mit Japan anging. Bei den Seminaren selbst unterstützte sie häufig als Dolmetscherin. Und auch bei der Übersetzung von einzelnen Texten oder ganzen Büchern wirkte sie tatkräftig mit.

Über der Trauer um ihren Tod bleibt der Dank für ihr unermüdliches Wirken. Unser ganzes Mitgefühl gilt ihrem Mann Uwe, den Töchtern Ursula und Audrey und allen Angehörigen, die um die Verstorbene trauern.

Stefan Brendel

Kiyoko_sw

Prüfungslehrgang in Erlangen

Am Faschingswochenende lud der Kyudo Verband Bayern zur Prunksitzung nach Erlangen ein. Wenn man sich aber die Teilnehmer so ansah, war es wohl doch eher ein Schwarz-Weiß-Ball. 30 Narren aus 12 unterschiedlichen Vereinen folgten der Einladung des Dreigestirns, bestehend aus Barbara Lemke (Erlangen), Ingrid Haußner (Neuburg/Donau) und Andreas Naumann (Frankfurt).
Während die Tanzmariechen ihr Können am Makiwara zeigten, übten die anderen Teilnehmer die Polonaise vor dem Mato. Der Samstag wurde mit einer Büttenrede von Barbara zum Thema Taihai abgerundet.
Am Sonntag führten die Prüfer einen Gardetanz vor, bevor sich zwei Duzend Teilnehmer der Kyu-Prüfung stellten. Alle bekamen einen Orden in Form einer neuen Graduierung. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an die Lehrer für die gute Vorbereitung.
Bevor die Fastenzeit beginnt, wurden die Teilnehmer nochmal bestens mit einem abwechslungsreichen Buffet verwöhnt. Ein dickes Dankeschön an die vielen Erlanger Helfer für die leckere Verpflegung und den herzlichen Empfang.

Stefan Brendel

Nachruf

Kurz vor dem Jahreswechsel ist Edwin Wolz im Alter von 59 Jahren verstorben. Nach langer, schwerer Krankheit wurde er schließlich von seinen Leiden erlöst.

Mit Kyudo hat Edwin in Würzburg begonnen, wo er auch Gründungsmitglied des Main-Dojo war. Als Trainer-C unterrichtete er in Würzburg und war auch bei Landeslehrgängen ein gern gesehener Lehrer und Prüfer. Im Jahre 2009 bekam Edwin den 4. Dan verliehen. Trotz seiner Erkrankung nahm er 2014 an der Trainer C-Wk Ausbildung teil, die er erfolgreich abschloss. Auch im Wettkampf war Edwin erfolgreich. So holte er sich 2005 den bayerischen Meistertitel sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft des Main-Dojo.

Mit Edwin verlieren wir nicht nur einen engagierten Trainer und vorbildlichen Schützen, sondern auch einen guten Freund. Wir trauern mit seiner Familie um einen lieben Menschen, den wir in guter und dankbarer Erinnerung behalten werden.

Edwin_WolzStefan Brendel

Kadertraining in Berlin

Das letzte Kadertraining für das Jahr 2015 fand am 14./15. November in Berlin statt. Unter den 20 Teilnehmern aus ganz Deutschland befanden sich auch vier neue Kandidaten, die Interesse hatten, in den Kader aufgenommen zu werden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der jeder berichtete, an welcher Korrektur er momentan arbeitet, schossen alle Teilnehmer vor. Von den beiden Kadertrainern Sven Zimmermann und
Sorin Jurma bekam dann jeder individuelle Rückmeldungen. Diese galt es dann, unter anderem bei einem kleinen Wettkampf und im freien Training, umzusetzen.

Teilgenommen hat auch der frisch gebacken Vize-Präsident Wettkampf des DKyuB. Michael Perschke nutzte die Gelegenheit, sich den Kadermitgliedern vorzustellen, einen Einblick in das Kadertraining zu bekommen und sich mit den Trainern Sven und Sorin auszutauschen.
Abgerundet wurde das Wochenende mit einer kleinen Theorie-Einheit zum Thema „tsunomi no hataraki“ gemäß Urakami Sensei. Schließlich wurden alle Interessenten in den Kreis der Kaderschützen aufgenommen.

Herzlichen Dank an die Helfer das Kyudojo Berlin für die Gastfreundschaft.

Stefan Brendel