Archiv der Kategorie: Lehrgänge

Prüfungslehrgang in Neuburg

Der alljährliche Neuburger Prüfungslehrgang unter der Leitung von Lilo Reinhardt fand dieses Jahr aus organisatorischen Gründen nicht im Juni statt, sondern am ersten Septemberwochenende. Trotz des etwas ungünstigen Termin fanden sich doch wieder zahlreiche Teilnehmer ein.

Nach einem Yawatashi der Lehrer Lilo Reinhardt und Ingrid Haussner durften alle Schützen ihr Können zeigen. Mit Begeisterung stellten die Lehrer fest, daß das Niveau der angetretenen Teilnehmer auf einer guten Basis für die Prüfung lag.

Nach einem intensiven Trainingssamstag ging es dann am Sonntagmorgen nach einem Einschießen in die Prüfung. Leider lief es für einen Schützen nicht so optimal, aber der Rest überzeugte mit einer zum Teil sehr guten Leistung und konnte mit einer neuen Graduierung nach Hause fahren.

Herzlichen Dank an die 3 Lehrer Lilo Reinhard, Irene Neumaier und Ingrid Haußner für einen sehr harmonischen und familiären Lehrgang.

Herzlichen Dank auch an das bewährte Neuburger Helferteam. Sie sorgten sowohl für das leibliche Wohl als auch für Unterstützung im Dojo.

Bericht und Fotos: Ingrid Haußner

IKyuF-Seminare und Prüfungen in Tokyo

Rund um die Weltmeisterschaft fanden zwei Seminare mit Dan-Prüfung statt. Den Start machte das B-Seminar, zu dem alle Kyudoka bis einschließlich 3. Dan kommen durften. Der Einladung folgten ca. 700 Personen aus der ganzen Welt (Japaner wurden zu den Seminaren nicht zugelassen). Aufgrund der immensen Teilnehmerzahl wurde das Seminar parallel in drei unterschiedlichen Dojos durchgeführt. Die europäischen und japanischen Lehrer versuchten ihr Möglichstes, um allen Teilnehmern eine Korrektur mit auf den Weg zu geben.

Nach drei Tagen Seminar standen dann die Prüfungen auf dem Programm. Anders als normal üblich, wurden die Prüfungsergebnisse jedoch nicht am selben Tag bekannt gegeben. Statt dessen wurde angekündigt, dass die Resultate auf der IKyF-Homepage veröffentlicht werden. Nach drei langen Wochen des Wartens wurden dann endlich die Ergebnislisten verteilt.

Nach der WM startete dann das A-Seminar, zu dem alle Kyudoka ab 4. Dan antreten durften. Die knapp 170 Teilnehmer wurden von Okazaki Hiroshi, Akiyama Terumi, Usami Yoshimitsu und Kubota Kiyshi (alle Hanshi Hachidan) unterrichtet. Ein Schwerpunkt des Seminars war die Materialkunde. So war am ersten Tag ein Handschuhmacher anwesend, der einige Arbeitsschritte der Herstellung eines Kake demonstrierte. Am nächsten Tag zeigte ein Bogenbauer, wie ein Bambusbogen verleimt und in Form gebracht wird. Abschließend wurde uns noch gezeigt, wie aus einem Bambusschaft ein Pfeil gefertigt wird.

Beim Taihai-Training wurde dieses Jahr das Hitotsu-Mato Sharei intensiv geübt. Korrekturen zur Schießtechnik gab es hauptsächlich in der Gruppenarbeit. Hier arbeiteten vier Teilnehmer zusammen, indem sie sich gegenseitig aus unterschiedlichen Blickwinkeln beobachteten und Rückmeldung zu vorgegebenen Themenschwerpunkten gaben.
Anders als beim B-Seminar wurde das Shinsa-Ergebnis gleich im Anschluss an die Prüfung bekannt gegeben. Drei der 76 Anwärter für den 5. Dan haben bestanden (Niederlande, UK, Australien). Von den 16 Anwärtern zum 6. Dan haben zwei Franzosen die neue Graduierung erhalten. Zum Renshi traten 39 Schützen an, von denen es vier in die zweite Runde schafften. Ein Schweizer bekam letztendlich die neue Graduierung.

Aus bayerischer Sicht gibt es leider keine Erfolge zu berichten. Von den nur drei Startern aus Bayern, die zum 4. bzw. 5. Dan antraten, hat am Prüfungstag keiner die geforderte Leistung gezeigt. Es war wieder eine unvergessliche Erfahrung, an dem Seminar teilzunehmen. Drei Tage mit anderen Kyudo-Begeisterten aus der ganzen Welt trainieren, Freunde treffen, mit denen man schon den 1. Dan gemeinsam gemacht hat, neue Kontakte knüpfen. Das Ganze in Japan, dem „Country of Kyudo“ noch dazu im Chuo Dojo der ANKF ganz in der Nähe des Meiji Jingu Schreins. Einfach unbeschreiblich.

Stefan Brendel

Bundeslehrgang Individualkorrekturen

„Seishin Seisha – von der (langfristigen) Korrekturabsicht über die Änderung der Einstellung / der Bewegungsbilder (Images) zur aktiven und selbstgesteuerten Umsetzung der Korrektur – bis hin zur Durchbrechung alter Bewegungsmuster“. So wurde das Lehrgangsthema in der Ausschreibung angekündigt. Ca. 15 Besucher und ein paar Personen aus dem gastgebenden
Verein kamen nach Göttingen, um zu erfahren, was sich hinter diesem Titel verbirgt.

Nachdem jeder Teilnehmer einen kleinen Fragebogen zu seinen aktuellen Trainingsschwerpunkten ausfüllte, wurden zwei Pfeile im ANKF-Taihai vorgeschossen. Im Anschluss ging es an die Individualkorrekturen. Aufgeteilt in zwei Gruppen kümmerten sich die beiden Trainer Feliks Hoff und Sorin Jurma sorgfältig um jeden einzelnen Schützen. Teilweise deckten sich die Korrekturen mit den auf dem Fragebogen notierten Aufgaben. Bei dem ein oder anderen Teilnehmer setzten die Trainer jedoch andere Schwerpunkte. An den erhaltenen Hinweisen konnte sofort gearbeitet werden. Und immer wieder gab es Rückmeldung von den Trainern.

Nach zwei Tagen intensiven Trainings und unzähligen Rückmeldungen ging ein jeder mit einigen Aufgaben und Ideen nach Hause.

Vielen Dank an Feliks und Sorin für die Umsetzung des neuen Lehrgangskonzepts. Eine Fortsetzung ist für Ende Oktober in Erlangen geplant.

Stefan Brendel

 

Bilder: Stefan Brendel / Peter Knipper

Prüfungslehrgang in Erlangen

Zum Prüfungslehrgang nach Erlangen,
sind zwanzig Kyudoka gegangen.
Sie kamen her aus nah und fern,
denn Bogenschießen tun sie gern.

Andreas, Christiane und Barbara
waren als Lehrer und Prüfer da.
Geübt wurden Technik und Taihai,
und Shitsu war auch mit dabei.

In einem Vortrag wurde gelehrt,
was ist richtig und was verkehrt.
Von Ashibumi bis Zanshin
macht Kyudo nur dann einen Sinn,
wenn man die Standards alle kennt
die man „Shaho Hassetsu“ nennt.
Drei und fünf Kreuze sind sehr wichtig,
nur so wird das Schießen richtig.

Am Sonntag Mittag passierte es dann,
die Kyu-Prüfung stand auf dem Programm.
In drei 4-er-Tachi ging es an die Shai,
zwei Makiwara-Schützen waren auch dabei.
Die nächsten beiden Schüsse zeigten dann,
was ein jeder alles kann.
Auch wenn nicht alle Pfeile das Mato fanden,
haben doch alle Teilnehmer bestanden.

Alles Gute zum neuen Kyu!
Der Lehrgang verging wie im Nu.
Zum Schluss möchten wir hier aus Franken
den Lehren besonders herzlich danken.
Auch den Helfern aus Erlangen,
ohne die wäre nichts gegangen.
Auf dem Weg des Bogens weitergehen,
wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Stefan Brendel

Bundeslehrgang Shaho Shagi no Kihon

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr gab es Anfang Februar eine Fortsetzung des Lehrgangs mit dem Lehrer-Duo Gérald Zimmermann (Schweiz) und Shigeyasu Kameo (beide Kyoshi, 6. Dan). Die Nachfrage war so groß, dass trotz Erhöhung der Teilnehmerzahl nicht
alle Interessenten mitmachen konnten.

Der Schwerpunkt des ersten Tages, der durch ein Yawatashi von Gérald eröffnet wurde, lag auf dem Taihai. Direkt nach dem Hitote der Teilnehmer bekam jedes Tachi Rückmeldung von den beiden Lehrern. Hierbei gab es sowohl Hinweise zur Gruppendynamik als auch zur individuellen Schießtechnik.

In einem Vortrag wurde intensiv auf das Lehrgangsthema „shaho shagi no kihon“ eingegangen. So wurde von Gérald anschaulich erläutert, wie die fünf Grundprinzipien (yumi no teiko ryoku,  kihon taikei, ikiai, mezukai und kokoro/ki) bei den Hassetsu anzuwenden sind. Shige ergänzte um den Zusammenhang zwischen Bogen, Körper, Zeit, Raum und Geist/Herz.

Am zweiten Lehrgangstag stand hauptsächlich shagi kenshu auf dem Programm. Hierbei gab es von beiden Lehrern nochmals persönliche Hinweise zur Schießtechnik. Die Harmonie zwischen den beiden Lehrern wurde auch bei ihren Demonstrationen erlebbar. So zeigten sie ein beeindruckendes Mochi-Mato Sharei sowie ein hervorragendes Hitotsu Mato Sharei.

Vielen Dank für den vielfältigen Lehrgang und die aufschlussreichen Informationen. Es ist immer wieder bereichernd, wenn erfahrene Lehrer ihr Wissen teilen. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung der Lehrgangsreihe mit dem Lehrer-Gespann Gérald und Shige. Das Orga-Team des Kyudojo Frankfurt hat wieder für optimale Rahmenbedingungen gesorgt. Herzlichen Dank!

Stefan Brendel

Bundeslehrgang Sharei in Düsseldorf

Bereits zum 4. Mal lud der DKyuB zu einem Bundes-Lehrgang mit dem Trainer-Duo Connie Brandl-Hoff und Shigeasu Kameo ein. Aus ganz Deutschland (von Aachen bis Berlin, von München bis Hamburg und aus vielen Vereinen dazwischen) machten sich Schützen auf den Weg nach Düsseldorf.

Da der Lehrgang am 11.11. stattfand, durften sich die Teilnehmer auch alle verkleiden. Wer hatte, zog seinen Kimono an.  Das passte auch ganz gut zum Lehrgangsthema „Sharei“.

Doch bevor der erste Pfeil geschossen wurde, kontrollierten die Trainer das Material (Bogen, Pfeile und Handschuh) und die Kleidung der Teilnehmer. Shige wies darauf hin, dass das Erlernen der korrekten Schiesstechnik ein langwieriger Prozess ist. Das Material in einen optimalen Zustand zu bringen, ist jedoch wesentlich einfacher und sollte somit auch von jedem getan und regelmäßig überprüft werden.

Eröffnet wurde der Lehrgang mit einem Heki Taihai von Connie, anschließend zeigten die Teilnehmer im ANKF-Taihai ihr Können. Obwohl der Lehrgang ursprünglich für Schützen ab 3. Dan ausgeschrieben war, nahmen Kyudoka vom 1. bis zum 5. Dan teil. Um den Erwartungen der erfahrenen Schützen gerecht zu werden, beschränkte sich in einigen
Lehrgangsphasen die Aufgabe der jüngeren Teilnehmer auf Midori Geiko.

Trotz der hohen Teilnehmerzahl schafften es Connie und Shige durch Parallelisierung, geschickte Aufgabenverteilung und Einbeziehung erfahrener Schützen allen Teilnehmern  ihrem Entwicklungsstand entsprechende Hinweise mit auf den Weg zu geben. Dabei dienten die beiden beim Vorführen von Hitotsu Mato Sharei und eines Yawatashi als hervorragendes Bewegungsvorbild.

Fragen, die im Vorfeld an Connie und Shige gesendet werden konnten, wurden geschickt während des praktischen Unterrichts beantwortet. In der abschließenden Feedback-Runde konnte die Begeisterung für Sharei, die in diesem Lehrgang entfacht wurde, regelrecht gespürt werden. Rufe nach einer Fortsetzung wurden laut. Es war motivierend mit Leuten zu
trainieren, die von einem Kyudo-Lehrgang anderes erwarten als „mehr links“.

Ein riesiges Dankeschön an Connie und Shige für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung des Lehrgangs. Herzlichen Dank auch an die Helfer des Düsseldojo.

Stefan Brendel

Landeslehrgang Erlangen

Während draußen der Herbststurm „Herwart“ die letzten Blätter von den Bäumen wehte, versammelten sich im Erlanger Dojo Kyudo-Schützen zum Landeslehrgang. Unter der Leitung unserer Landestrainer Kathrin Häpp und Peter Wankerl lag am Samstag der Trainingsschwerpunkt auf dem Kihontai. Mit kreativen Methoden wurden den Teilnehmern die Grundhaltungen vermittelt. In umfangreichen praktischen Übungen wurden die einzelnen Bewegungs-Bausteine des Taihai vermittelt und verbessert.

Am zweiten Lehrgangtag ging es um die Schießtechnik. In einem Theorie-Teil wurde das Nobiai erläutert. Vor allem wurde auf die Richtung der Kräfte im vollen Auszug eingegangen. Das neu Gelernte konnte gleich in der Praxis ausprobiert werden. Beim Schießen gab es
dann je nach Leistungsstand individuelle Korrekturen. Abgerundet wurde der Lehrgang durch eine offene Fragenrunde.

Auch wenn die Zielgruppe die jüngeren Schützen waren, konnten auch erfahrene Kyudoka von dem Lehrgang profitieren, da sie an Details erinnert wurden, die etwas in Vergessenheit geraten waren.

Ein herzliches Dankeschön an Kathrin und Peter, die uns hier an ihrem Wissen und ihrer Erfahrung teilhaben ließen. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung des Lehrgangs. Dank auch an den Erlanger Verein für die Ausrichtung der Veranstaltung und die leckere Verpflegung.

Stefan Brendel

Trainer Fortbildung Gruppe Süd mit Feliks Hoff und Cornelia Brandl-Hoff

Die Trainerfortbildungsveranstaltung am Wochenende 14./15.10 in Stuttgart stand ganz unter dem Thema Taihai , speziell dem ANKF-Taihai.

Feliks und Conny referierten und moderierten ein umfangreiches Upgrade und Update zu dem Themenkomplex. Neben Vorträgen zur geschichtlichen Entwicklung des Taihais sowie dem Einfluß der Ogasawara-Schule auf die Etikette bis in die Jetztzeit des japanischen Alltags wurden wesentliche Inhalte des Taihai, Auswirkungen auf das Schießen, Fehlermöglichkeiten und Korrekturansätze, Shitsu, Kaizoe-Rolle sowie grundlegende Bewegungsformen für Steher und Knieform und ihre Auswirkung auf die Gruppendynamik eines Tachi dargelegt und in der Gruppe erarbeitet. Die Teilnehmer konnten dabei nicht nur von dem umfangreichem Wissen der Kursleiter profitieren sondern auch von sehr instruktiven Übungen hierzu, die neue erfrischende Ideen und didaktische Übungsansätze für den Unterricht eröffneten.

Ein herzliches Dankeschön für diese sehr gelungene Veranstaltung an Feliks, Conny und das Team vom Dojo Stuttgart!

Wolfgang Strobel

Sommer Gasshuku in Stuttgart

Eines der diesjährigen Sommer Gasshuku fand vom 19.8 bis zum 21.8 im Kyudo-Dojo Stuttgart statt.

Die japanischen Lehrer waren Sekine Sensei und Matsuo Sensei. Für den DKyuB war Sven Zimmermann vor Ort. Die Übersetzung erledigten souverän Manfred Speidel und Yasuko Kozaki.

Alleine schon die Atmosphäre eines traditionellen Dojos fördert die Konzentration auf den Schießvorgang ungemein. Die ständige Präsenz der hochkarätigen Lehrer und das geforderte Schießpensum taten ihr übriges. Selbst vor Seminarbeginn erwarteten die Lehrer bereits ein freies Training.

Nach dem Einschießen folgten das Vorschießen und die anschließenden individuellen Korrekturen. Hier wurde sowohl die Technik als auch das Zielbild überprüft. Währenddessen wurde kontinuierlich weitergeschossen.

Auch beim regulären Schießbetrieb gingen die Lehrer immer wieder durch die Reihen und gaben wertvolle Hinweise.

Zur Mittagspause tischte das Stuttgarter Dojo allerlei Leckereien auf. Die Theorie kam ebenfalls nicht zu kurz. In einer Fragestunde wurden Teilnehmerfragen im Vorfeld von Manfred Speidel übersetzt und von den Lehrern umfassend beantwortet.

Weitere Themen waren TAINOWARIKOMI und Materialkunde über Pfeile. In den wenigen Pausen und vor Seminarbeginn wurden neben Bögen auch Handschuhe korrigiert.

Zum Abschluss des Seminars erfolgte ein nochmaliges Vorschießen. Alles in allem sehr anstrengende und lehrreiche Tage in einer angenehmen Atmosphäre.

Dies war für mich der erste Lehrgang dieser Art. Vielen Dank für die herzliche Aufnahme in Stuttgart und für das gelungene Seminar.

Oliver Pamperin

Weitere Trainer-C Prüfungen bestanden

Nachdem Wolfgang und Ulrich bereits im März vorlegten, haben jetzt auch Max Keller (Judo-Club Neuburg/Donau) und Christel Stöppler-Walrand (TSV-München-Ost) ihre Prüfungen zum Trainer C bestanden. Herzlichen Glückwunsch!

Auch Euch wünschen wir für Euer Trainer-Dasein alles Gute.

Stefan Brendel